LKW in einer sonst leeren Lagerhalle

Ereignisse vor Februar 2022

Dadurch, dass der östliche Teil der Ukraine an Russland grenzt, kam es in den letzten zwei Jahrzehnten immer wieder zu Konflikten. Vor allem der östliche Teil des Landes (die Regionen Luhansk und Donezk), wo viele Menschen russischer Abstammung sind, hatte folglich eine pro-russische Orientierung, während der Rest der Ukraine mehr mit der Europäischen Union sowie dem westlichen Militärbündnis der NATO kooperieren wollte. 2013 kam es zu Protesten gegen den damaligen Präsidenten, welche dazu führten, dass dieser wenig später zurücktrat.

Diese Situation führte 2014 zu weiteren Unruhen und erneuten Protesten auf der Halbinsel Krim, diesmal gegen den neu gewählten Präsidenten. Daraufhin schickte Russland militärische Truppen in das Gebiet, und die Halbinsel wurde kurz darauf unter russische Kontrolle gebracht.

Auch die Konflikte in der Ostukraine mit den prorussischen Separatisten, deren Ziel es war Luhansk und Donezk zu unabhängigen Staaten zu erklären, gingen weiter. Putin sprach sich zunehmend vehement gegen einen Anschluss der Ukraine an die NATO und für ein Ende der NATO-Osterweiterung aus.

Schicksalsstunde des 20. Februar 2022

Nachdem die Europäische Union nicht auf die Forderungen von Putin eingegangen ist, erkannte er am 20. Februar 2022 die Gebiete Luhansk und Donezk als unabhängig an und schickte kurz darauf russische Truppen in die Ukraine. Das beschränkte sich nicht nur auf den östlichen Teil des Landes und wurde somit sowohl von der Ukraine als auch von vielen anderen Ländern der Welt als Kriegserklärung angesehen.

Als Reaktion darauf wurden unter anderem durch die Europäische Union und die USA Sanktionen gegen Russland auferlegt. Die Zielsetzung hierbei ist eine nicht-militärische Einflussnahme und der Versuch der Beendigung des aktuellen Konfliktes.

Auswirkungen auf globale Lieferketten

Schon jetzt gibt es erhebliche wirtschaftliche Einschränkungen, jedoch werden sich die größten Herausforderungen erst langfristig bemerkbar machen. Viele globale Lieferketten und Märkte sind noch immer durch die Pandemie geschwächt und werden sich durch die jetzigen Geschehnisse nicht erholen können. Neben Erdgas und Öl zeichnet sich ein Mangel an Rohmetallen und metallhaltigen Vorstoffen für die industrielle Weiterverarbeitung ab.

Luftfracht

Die Luftfracht ist die momentan am meisten betroffene Frachtart. Flugzeugen aus Deutschland und 35 weiteren Staaten ist es nicht mehr erlaubt über Russland zu fliegen. Dadurch verlängern sich Flugzeiten massiv, die Kosten für Kerosin steigen, und Flugzeuge dürfen nur mit bis zu 20% weniger Kapazitäten fliegen. Unter anderem die Europäische Union, die USA und Kanada haben russischen Fluggesellschaften untersagt ihren Luftraum zu nutzen, daher kommt es zu massiven Unterbrechungen in der gesamten Lieferkette vieler internationaler Unternehmen.

Seefracht

Auch bei der Seefracht sind erhöhte Kosten für Treibstoff ein erheblicher Faktor dafür, dass bei dieser Transportart die Ausgaben deutlich steigen. Es kommt zu hohen Zusatzkosten, unter anderem steigen die Versicherungsprämien für Schiffe im Schwarzen oder Asowschen Meer an. Generell wird es immer schwieriger für Frachtschiffe diese Binnenmeere zu durchqueren, was zur Folge hat, dass für Frachtgut zunehmend kostspielige Umleitungen genutzt werden müssen, zum Beispiel Kombinationen aus See- und Landfracht.

Bahnfracht

Die Grenzen sind noch offen, doch es ist Vorsicht geboten, da sich die Lage jederzeit ändern kann. Auch der unberechenbare Zustand der Schienenverbindung spielt eine erhebliche Rolle, die nicht unterschätzt werden darf. Sollte es zu Behinderungen kommen, wäre die Umfahrung Russlands und der Ukraine anhand teurer Schiffspassagen notwendig.

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