Hafen mit Countainern

Free Ports ohne EU-Richtlinien

Free Ports sind Zonen die zollrechtlich außerhalb des jeweiligen Landes existieren und somit besonders Handel begünstigen und attraktiver machen sollen. Zwischen 1984 und 2012 hatte das Vereinigte Königreich bereits sieben Free Ports – nun sollen acht neue entlang Englands Küsten entstehen und bis zu 45 km ins Landesinnere reichen.

Vorteile von Free Ports

Von den Freihandelszonen verspricht man sich eine große Steigerung der Bruttowertschöpfung und die steuerliche Sonderzonen sollen viele neue Unternehmen anlocken. Dies wiederum soll mehrere zehntausend neue Jobs schaffen.

Platz für neue Gewerbe

Anders als kleine Freihandelshäfen, die Waren nur unverzollt einlagern, bieten die geplanten Free Ports viel Platz für Gewerbe. Besonders Unternehmen der fertigenden Industrie könnten von dieser Möglichkeit profitieren. Teile können unverzollt importiert, vor Ort gefertigt und dann wieder unverzollt exportiert werden. So werden nicht nur Kosten gespart, sondern auch Zeit, da der Umweg über den britischen Wirtschaftsraum vermieden wird.

Aufwertung strukturschwacher Regionen

Die Standorte der Free Ports sind außerdem gezielt in strukturschwachen Regionen geplant, um diese mit viel Potenzial durch die neuen Gewerbeflächen aufzuwerten und die lokale Wirtschaft anzukurbeln. Zudem soll die Deregulierung der Häfen für ein Gleichgewicht am Markt sorgen.

Risiken für Arbeitnehmer und Kriminalität

Kritiker werfen der britischen Regierung vor, dass ohne die EU-Gesetze für Freihandelszonen Arbeitnehmerrechte in Gefahr sind. Bereits im Vorfeld wurden Gewerkschaften in die Planungen nicht miteinbezogen. Zudem würde in den Häfen weniger kontrolliert, sodass Schmuggel und Fälschungen begünstigt würden.

Green Ports in Schottland

Auch aus dem Vereinigten Königreich kommt Kritik, welche genauen Auflagen für die Zonen gelten sollen. Schottland hat angekündigt sogenannte „Green Ports“ zu schaffen, die nachhaltigen Handel, höhere Löhne und faire Arbeitsbedingungen voraussetzen. Dass auch Nordirland und Wales eigene Regeln planen, zeigt den umstrittenen Status der Free Ports.

Wettbewerb für EU-Freihandelszonen

Unabhängig von der genauen Form der Häfen entsteht für die Freihandelszonen in der Europäischen Union eine völlig neue Wettbewerbssituation. Während letztere sich an geltende EU-Auflagen halten müssen, können die deregulierten Zonen in England beispielsweise subventioniert werden. Für den Handel werden die britischen Free Ports somit deutlich attraktiver, was auf Dauer den Wettbewerb zwischen europäischen Häfen verschärfen wird.

Finden Sie mithilfe der Free Search heraus, ob Ihre Konkurrenten unter den Spediteuren der weltweiten Freihandelshäfen sind.

Liste von Freihandelszonen.